Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine weit verbreitete Augenkrankheit und eine der häufigsten Ursachen für Sehbeeinträchtigungen im Alter. Sie betrifft die Makula, die zentrale Stelle der Netzhaut, die für scharfes und detailreiches Sehen verantwortlich ist.

Eine ältere Frau schaut auf ein Smartphone, auf ihrer Brille hat es spezielle Linsen

Wie äussert sich AMD

Betroffene nehmen häufig einen verschwommenen Fleck im zentralen Sichtfeld wahr, was Tätigkeiten wie Lesen, Autofahren oder das Erkennen von Gesichtern erschwert. Gemäss Obsan Bericht 01/2022 (Schweizerisches Gesundheitsobservatorium) ist jede 30. Person in der Schweiz zwischen 55 & 60 Jahren von AMD betroffen. Ab 85 Jahren sogar jede 5. Person. Es gibt zwei Arten von AMD:

Trockene AMD

Sie ist die häufigere Form (ca. 80 % der Fälle) und entwickelt sich langsam. Dabei kommt es zu einer Verdünnung und zum Abbau von Netzhautschichten.

Feuchte AMD

Diese Form ist seltener, führt jedoch häufig zu einem schnelleren und stärkeren Sehverlust. Sie entsteht durch das Wachstum neuer, undichter Blutgefässe unter der Netzhaut, die Blut und Flüssigkeit abgeben.

Ursachen der AMD

  • Alter: AMD tritt vorwiegend ab dem 50. Lebensjahr auf, und die Wahrscheinlichkeit steigt mit zunehmendem Alter.
  • Genetische Veranlagung: Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von AMD haben ein höheres Risiko, selbst daran zu erkranken.
  • Lebensstil: Rauchen verdoppelt das AMD-Risiko, da es die Blutgefässe und die Netzhaut schädigt. Auch eine unausgewogene Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel spielen eine Rolle.
  • Umwelteinflüsse: UV-Strahlung und eine übermässige Belastung der Augen durch blaues Licht können die Entwicklung der AMD begünstigen.
  • Krankheiten: Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hoher Blutdruck werden ebenfalls mit AMD in Verbindung gebracht.

Verlauf der AMD

Der Verlauf hängt von der Form der Erkrankung ab:

Trockene AMD

Sie entwickelt sich langsam über Jahre hinweg. Anfangs bemerken Betroffene oft nur ein leichtes Verschwommensehen, das sich schleichend verschlechtert. Mit der Zeit können zentrale Gesichtsfelder ausfallen.

Feuchte AMD

Diese Form kann plötzlich auftreten. Betroffene nehmen verzerrte Linien (sogenannte Metamorphopsien) wahr, und der zentrale Sehverlust schreitet innerhalb weniger Wochen oder Monate voran. Eine frühzeitige Diagnose ist hier entscheidend, um die Erkrankung zu behandeln.

Symptome der AMD

Die AMD zeigt sich durch verschiedene Symptome, die je nach Fortschreiten der Erkrankung variieren können:

  • Unscharfes oder verschwommenes Sehen im zentralen Sichtfeld, welches Probleme beim Lesen verursacht
  • Verzerrte oder wellige Linien (z. B. bei Betrachtung von Gittern oder Texten)
  • Ein verschwommener Fleck im Zentrum des Blickfelds
  • Schwierigkeiten beim Erkennen von Gesichtern
  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit und schlechteres Sehen bei schwachem Licht

Betroffene behalten in der Regel ihr peripheres Sehvermögen (d. h. Fähigkeit, aus dem Augenwinkel zu sehen), was Orientierung und Bewegung ermöglicht.

Selbsttest: Amsler-Gitter-Test

Dieser Test funktioniert folgendermassen: Ein Auge abdecken und mit dem anderen den Punkt in der Mitte fixieren (normaler Leseabstand, 30-40 cm). Anschliessend das andere Auge testen, ebenfalls „einäugig“, es wird also immer ein Auge abgedeckt und eines getestet.

Falls Sie normalerweise eine Lesebrille benutzen, müssen Sie diese auch für den Test aufsetzen!

Falls einer der folgenden Effekte auftritt:

  • der Punkt in der Mitte ist nicht zu sehen
  • „Löcher“ oder graue Schleier
  • dunkle oder verschwommene Stellen
  • unterschiedlich grosse Kästchen
  • verbogene oder verzerrte Linien

sollten Sie nicht zögern, den Augenarzt aufzusuchen. Das gilt auch, wenn Sie Veränderungen beim Betrachten von Kachelfugen oder Fensterkreuzen wahrnehmen.

Wichtig: Der Selbsttest dient lediglich einer ersten Orientierung – er ersetzt nicht eine augenärztliche Kontrolle.

Behandlung der AMD

Die Behandlung der AMD richtet sich nach der jeweiligen Form:

Trockene AMD: Es gibt derzeit keine Heilung, jedoch können spezielle Nährstoffe (z. B. Antioxidantien, Zink und Lutein) den Krankheitsverlauf verlangsamen. Eine gesunde Ernährung, der Verzicht auf Rauchen und das Tragen von Sonnenbrillen zum Schutz vor UV-Strahlung sind ebenfalls hilfreich.

Feuchte AMD: Diese Form kann mit Injektionen von Medikamenten behandelt werden, die das Wachstum neuer Blutgefässe hemmen (Anti-VEGF-Therapie). In einigen Fällen können auch Laserbehandlungen oder photodynamische Therapien angewendet werden, um die Netzhaut zu stabilisieren. Die Behandlung der feuchten AMD hat zum Ziel, diese in eine trockene Form umzuwandeln. Das Ziel der Behandlung ist nicht eine Heilung der AMD.

Weiterführende Links zum Thema AMD
Retina Suisse: Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) • Retina Suisse
Augenärzte Bern: Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) – Augenarzt Bern
Universitätsklinik für Augenheilkunde, Inselspitals, UniBern: Altersbedingte Makuladegeneration – Universitätsklinik für Augenheilkunde

Unterstützung für ein selbständiges Leben mit AMD
Ein Leben mit AMD bringt Herausforderungen mit sich, insbesondere im Alltag und Beruf. Beraten B bietet individuelle Beratung und Unterstützung für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen oder Blindheit an. Unsere Dienstleistungen umfassen:

  • Erfassen der alltagsbezogenen visuellen Funktionen
  • Abklärung und Anwendung von Hilfsmitteln
  • Training «Orientierung und Mobilität»
  • Sozialberatung
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